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Erklärung des Begriffs: Visual Studio 2017 (VS2017)
Begriff
Visual Studio 2017
Abkürzung
VS2017
Eintrag zuletzt aktualisiert am
26.06.2019
Zur Stichwortliste unseres Lexikons
Was ist
Visual Studio 2017
?
Visual Studio 2017 ist der Nachfolger von
Visual Studio 2015
.
Codename: Visual Studio 15
Interne Versionsnummer: 15
Termine
Erste öffentliche Vorabversion: 30.3.2016 (
BUILD 2016
)
RTM-Version: 7.3.2017
Es gab regelmässige Updates: 15.1, 15.2 usw. Bis 15.9.
Unterstützte Programmier- und Skriptsprachen in Visual Studio 2017
Programmiersprache
n mit Syntaxfarbhervorhebung und Eingabeunterstützung
Bat, Clojure,
CoffeeScript
,
CSS
,
Docker
, F#,
Groovy
, INI, Jade, Javadoc,
JSON
,
LESS
,
LUA
, Make,
Markdown
++,
Objective-C
,
Perl
,
PowerShell
,
Python
, Rust, ShaderLab, SQL,
YAML
.
Zusätzlich mit Code-Schnippeln:
Cmake
, C++, C#, Go,
Groovy
,
HTML
, Java, Javadoc,
JavaScript
, Lua,
Perl
,
PHP
, R,
Ruby
, Shellscript, Swift,
XML
.
Zusätzlich mit Navigationsfunktionen:
C++, C#, Go, Java,
JavaScript
,
PHP
,
TypeScript
,
Visual Basic .NET
.
Setup stark Modular
Es gibt einen neuen, stärker modularisierten Webinstaller
Die einzelnen Module heißen "Workloads" (in der deutschen Version: "Arbeitsauslastungen" :-( )
Nicht alle Visual Studio-Funktionen sind in Workloads organisiert. Unterstützung für
Git
hub und
PowerShell
,
C++/CLI
, diverse Testwerkzeuge sowie ältere Frameworks wie
LINQ-to-SQL
und
Windows 8.1
findet der Entwickler unter den "Individual Components".
Es gibt kein
ISO
-Setup mehr, was viele Benutzer nicht gut finden.
Für Visual Studio-Erweiterungen gibt es ein neues Format (
VSIX
-Version 3), da eine Erweiterung nun die benötigten Workloads deklarieren muss. Visual Studio-Nutzer können jetzt mehrere Erweiterungen in einem Rutsch installieren und sich die
Liste
der installierten Erweiterungen auch per Microsoft-Cloud auf andere Rechner übertragen lassen. Eine automatische Installation der Erweiterungen erfolgt dort aber nicht. Zudem überwacht Visual Studio nun das Laufzeitverhalten von Erweiterungen und warnt, wenn eine Erweiterung die
IDE
ausbremst. Einige ältere Erweiterungen (z. B. Projektvorlagen, die kein
Template
Manifest
besitzen) müssen für die Verwendung in Visual Studio 2017 geändert werden.
"Low Impact Installation"
statt Registry nun
Konfigurationsdatei
en in /AppData/Local/Microsoft/VisualStudio
statt
GAC
nun C:\Program Files (x86)\Microsoft Visual Studio\2017\Enterprise
Erweiterung/Add-ons
Für Visual Studio-Erweiterungen gibt es ein neues Format (
VSIX
-Version 3), da eine Erweiterung nun die benötigten Workloads deklarieren muss.
Visual Studio-Nutzer können nun mehrere Erweiterungen in einem Rutsch installieren und sich die
Liste
der installierten Erweiterungen auch per Microsoft-Cloud auf andere Rechner übertragen lassen. Eine automatische Installation der Erweiterungen erfolgt dort aber nicht.
Zudem überwacht Visual Studio nun das Laufzeitverhalten von Erweiterungen und warnt, wenn eine Erweiterung die
IDE
ausbremst.
Einige ältere Erweiterungen (z. B. Projektvorlagen, die kein
Template
Manifest
besitzen) müssen für die Verwendung in Visual Studio 2017 geändert werden.
Projekte
Bei den Projektvorlagen spricht Microsoft jetzt nur noch von "App". So wurde aus der "
WPF
Application" nun auch eine "
WPF
App", was die Unterscheidung zwischen den klassischen Windows-Anwendungen und den modernen Apps erschwert. Immerhin trennen die beiden Äste "Windows Classic Desktop" und "Windows Universal" im Projekt-Anlegen-Dialog die beiden Architekturen noch.
Das Laden von Projektmappen mit sehr vielen Projekten dauerte bisher in Visual Studio noch länger als mancher Gang zur Kaffeemaschine. Als "
Lightweight Solution Load
" bezeichnet Microsoft das Laden von Projektmappen in Visual Studio 2017 ohne dass dabei alle Projekte tatsächlich geöffnet würden. Dies erfolgt erst, wenn der Entwickler ein Projekt konkret aufklappt.
Als "Projectless source code editing" und "Any Code" bezeichnet Microsoft die Möglichkeit,
Dateisystem
ordner mit Quellcode direkt per "File/Open/Folder" zu öffnen, ohne das es dafür eine Projektdatei gibt. Für solche Dateien steht nicht nur der Codeeditor, sondern auch das
Debugging
zur Verfügung. Im Projektmappenexplorer können Entwickler nun umschalten zwischen der bisher bekannten Projektansicht und einer rohen Sicht auf das
Dateisystem
("Folder View").
Geschwindigkeit
Schneller durch mehr Hintergrundverarbeitung
Editor
Der Editor unterstützt die Sprachsyntax in C# in der Version 7.0, F# 4.1 und
Visual Basic .NET
in der Version 15 sowie
TypeScript
2.1.
Bei der
IntelliSense
-Eingabeunterstützung kann der Entwickler die Vorschlagsliste filtern nach Sprachkonstrukttyp, also nach Namensräumen, Klassen, Schnittstellen,
Enumeration
en,
Delegate
n,
Methode
n,
Variable
nnamen sowie auch nach Sprachschlüsselwörtern und Codeschnipselnamen. Lange Vorschlagslisten werden so übersichtlicher.
Im Editor-Fenster zeigen nun sogenannte "Structure Guide Lines" die Einrückungstiefe besser. Diese Funktion hat Microsoft aus den Visual Studio
Power Tools
in das Produkt übernommen, allerdings in einer farblosen Variante.
Die Trefferliste bei der altbekannten Funktion "Find all References" ist nun gruppierbar in verschiedene Kriterien wie Projektname, Dateiname und
Typname
.
Die Funktion "Goto Line" (STRG+G) ist nun kein modaler Dialog mehr, sondern schmiegt sich wie die Volltextsuche in die obere rechte Ecke des Editors ein. Über das neue Eingabefeld kann der Entwickler auch Dateien, Typen und Mitglieder per Namenssuche finden.
In
Visual Studio 2015
hatte Microsoft die
Codeanalyse
und das
Refactoring
auf neue Grundlagen gestellt, selbst aber nur wenig konkrete Funktionen mitgeliefert. In Visual Studio 2017 gibt es deutlich feiner konfigurierbare "Code Style"-Regeln zum Einsatz von Sprachkonstrukten und zur Bezeichnernamensgebung sowie zahlreiche zusätzliche
Refactoring
-Funktion, wie das Extrahieren von Klassen aus Dateien, das Vervollständigen von switch-Anweisungen und die Nutzung der neueren syntaktischen Konstrukte wie "
String Interpolation
" und "Inline
Variable
Declaration".
Auch für die
eXtensible Application Markup Language
(
XAML
) in
Windows Presentation Foundation
(
WPF
) und Universal
Windows 10
Apps (
UWA
) bietet Microsoft nun
Refactoring
-Funktionen wie das automatische Einfügen von Namensräumen, das Umbenennen der Namensraum-Präfixe, das alphabetische Sortieren der Namensräume und die Entfernung nicht verwendeter Namensräume.
Die
IntelliSense
für den
JavaScript
-Editor hat Microsoft abermals überarbeitet; er arbeitet nun intern mit dem
TypeScript
Language Service und bietet Eingabeunterstützung an mehr Stellen, z. B. bei dem Befehl import { … } from … für Module. Auch eine Transpilation von modernen
JavaScript
-Versionen (
ECMAScript 6
und höher) zu ECMAScript 5 ist damit nun in Visual Studio ohne Zusatzwerkzeuge möglich. Gleichzeitig entfällt aber die Unterstützung für ältere Intellisense-Krücken wie ///<references/>, _references.js, .intellisense.js und das VSDoc-Format. Der neue Editor unterstützt nur noch JSDoc.
Debugger
Beim
Debugging
in Visual Studio bot die
Entwicklungsumgebung
bei aufgetretenen Laufzeitfehlern für native Code und
Managed Code
bisher zwei verschiedene Dialoge, die nicht alle Informationen (z. B. eingebettete
Exception
-
Objekt
e) auf einen Blick, sondern erst nach zum Teil mehreren Mausklicks zeigten.
Microsoft hat in Visual Studio 2017 eine neue "
Exception
Helper"-Sprechblase eingeführt, die innere Fehler direkt anzeigt. Bei dem häufigen NullReference-Fehler zeigt der
Exception
Helper jetzt das verursachende
Objekt
an – dies allerdings leider nicht, wenn es ein innerer Fehler ist.
Lästig war in bisherigen Visual Studio-Versionen, dass die Fehleranzeige beim
Debugging
teilweise erst mit einigen Sekunden Verzögerung erschien. In Visual Studio 2017 geht dies nun wesentlich schneller.
Run to Click
Eine weitere Verbesserung im
Debugger
ist die Option, das Verhaltenseinstellung bei Laufzeitfehler nun auch an Bedingungen zu binden. Aktuell ist die einzige mögliche Bedingung aber eine Bindung an den Modulnamen.
C# Interactive Window
Filter bei Intellisense-
Liste
Edit&Continue für
XAML
.NET-Programmcode können Nutzer schon seit Langem während des
Debugging
s ändern, ohne den Programmfluss zu beenden und die Anwendung neu zu starten. Diese "Edit and Continue"-Funktion dehnt Microsoft nun auch auf
XAML
aus, sodass Entwickler ohne Neubeginn des
Debugging
s die Auswirkung von
XAML
-Änderungen in der laufenden Benutzeroberfläche beobachten können. Dabei kann der Entwickler nicht nur Eigenschaften von
XAML
-Elementen (einschließlich deren
Datenbindung
) ändern, sondern auch Elemente hinzufügen oder löschen.
Live
Unit Testing
Mit "Live
Unit Testing
" sieht der Entwickler im Editor schon während der Programmcodeeingabe durch
Symbol
e für jede Programmzeile, ob diese durch einen Unit Test abgedeckt ist und ob der Test erfolgreich war. Die von ihm definierten Unit Tests werden laufend im Hintergrund ausgeführt. Als Testframework kann nicht nur MSTest, sondern auch Xunit oder Nunit zum Einsatz kommen. Live
Unit Testing
ist aber aktuell nur verfügbar für Projektmappen, in denen es lediglich C#- und/oder
Visual Basic .NET
-Projekte gibt.
.NET Core
Zusammen mit Visual Studio 2017 haben die Werkzeuge für
.NET Core
,
ASP.NET
und
Entity Framework Core
erstmals RTM-Status erreicht. Im Juni 2016 waren zwar die Versionen 1.0 der Core-Frameworks erschienen, aber die zugehörigen Werkzeuge verblieben im Preview-Status. Die fertigen Core-Werkzeuge gibt es nun für die Kommandozeile und in Visual Studio 2017.
Zu beachten ist, dass aber einige Visual Studio-Funktionen wie Live
Unit Testing
weiterhin nicht für
.NET Core
verfügbar sind.
Microsoft hat wie angekündigt das
.NET Core
-Projektformat von project.json und .xproj-Dateien wieder auf
XML
-basierte .csproj-Dateien umgestellt - dort sind nun auch die Referenzen zu
Nuget-Paket
en hinterlegt. Visual Studio 2017 konvertiert diese beim Öffnen von bestehenden
.NET Core
-Projekten in das neue .csproj-Format. Alternativ ist die Konvertierung per Kommandozeile möglich mit dotnet-migrate.
Die endgültigen Werkzeuge für
.NET Core
gibt es übrigens nicht für
Visual Studio 2015
. Entwickler, die mit
.NET Core
arbeiten wollen, müssen also auf Visual Studio 2017 umsteigen.
Mit Visual Studio 2017 RTM installiert sich die Version 1.0.0 des
.NET Core
SDK
vom 25.02.2017 unter C:\Program Files\dotnet\sdk\1.0.0 sowie die Version 1.1.1 von
.NET Core
unter C:\Program Files\dotnet\shared\Microsoft.NETCore.App\1.1.1.
Xamarin
Für
Xamarin Forms
, die
XAML
-Variante für
iOS
,
Android
und
Windows 10
Apps, die der Entwickler bisher immer komplett manuell im Tag-Editor erfassen musste, gibt es nun eine grafische Vorschau des Ergebnisses in der
Entwicklungsumgebung
. Die Vorschau wird plattformspezifisch von den Emulatoren erzeugt; daher ist für eine Vorschau aus
iOS
-Sicht, genau wie für Übersetzung und
Debugging
, ein MacOS-Rechner zumindest als Remote Host notwendig. Die grafische Gestaltung, die Entwickler von
WPF
, Silverlight oder Windows
Universal App
s gewohnt sind, ist für eine Xamarin-Forms-Oberfläche aber weiterhin nicht möglich.
Außerdem hat Microsoft die bisher sehr unübersichtlichen Projektvorlagen für Xamarin-
Cross-Platform
-Apps zu einer Vorlage mit einem nachgeschalteten Assistenten zusammengefasst. Darin kann der Entwickler zwischen
Xamarin Forms
und nativen Oberflächen sowie Code Sharing via
Shared Project
oder
Portable Class Library
wählen. Er kann angeben, dass ein Backend für die App in Azure automatisch erzeugt wird. Visual Studio 2017 enthält zudem nun auch Vorlagen für
tvOS
- und
watchOS
-Apps.
Cordova
Tools
Für
Cordova
-Entwickler bietet Visual Studio 2017 nun einen neuen Browser-basierten Emulator sowie Unterstützung für
iOS
10 und Xcode 8.
TFS
Team Explorer
Bei der Integration von Visual Studio mit dem
Team Foundation Server
(
TFS
) setzt Microsoft immer mehr auf den Browser. In Verbindung mit dem
TFS
-Cloud-Dienst "
Visual Studio Team Services
" kann man Work Items nicht mehr in Visual Studio bearbeiten; es öffnet sich stattdessen die entsprechende Webseite im Browser.
Weitere Features
Zudem unterstützt Visual Studio 2016 die 2016er-Versionen des
Microsoft SQL Server
s und von
Microsoft SharePoint
.
Querverweise zu anderen Begriffen im Lexikon
eXtensible Application Markup Language (XAML)
Windows Presentation Foundation (WPF)
Visual Studio Team Services (VSTS)
Lightweight Solution Load
Portable Class Library (PCL)
Team Foundation Server (TFS)
Entity Framework Core (EFC)
String Interpolation
Entwicklungsumgebung
Microsoft SQL Server (MSSQL)
Microsoft SharePoint
Konfigurationsdatei
Programmiersprache
Visual Studio 2015 (VS2015)
Visual Basic .NET (VB.NET)
Cross-Platform
Shared Project
Xamarin Forms (XF)
Universal App
CoffeeScript
ECMAScript 6 (ES 6)
Datenbindung
Managed Code
Unit Testing
IntelliSense
Refactoring
Enumeration
Objective-C (ObjC)
Codeanalyse
LINQ-to-SQL (LTS)
Power Tools
Nuget-Paket (nupkg)
Windows 8.1
Dateisystem
JavaScript (JS)
TypeScript (TS)
PowerShell (PS)
Windows 10
.NET Core
Debugging
Exception
Manifest
Markdown (MD)
Variable
Template
Debugger
Delegate
Methode
C++/CLI
watchOS
Typname
Android
Cordova
Objekt
Python
Groovy
Symbol
Docker
Cmake
Liste
tvOS
Perl
Ruby
LESS
Git
iOS
Microsoft BUILD-Konferenz 2016 (BUILD 2016)
Active Server Pages .NET (ASP.NET)
eXtensible Application Markup Language (XAML)
YAML Ain't Markup Language (YAML)
JavaScript Object Notation (JSON)
Visual Studio Integration Extension (VSIX)
Hypertext Markup Language (HTML)
Global Assembly Cache (GAC)
Cascading Style Sheet (CSS)
International Standardization Organization (ISO)
Software Development Kit (SDK)
Personal Home Page Tools (PHP)
Team Foundation Server (TFS)
Universal Windows App (UWA)
Integrated Development Environment (IDE)
Extensible Markup Language (XML)
Windows Presentation Foundation (WPF)
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